Na, geht doch! Wie Sie Unangenehmes und Störendes ansprechen.

Überall wo Menschen aufeinander treffen, kommen sie vor, – die drei Ps: Patzer, Pannen und Peinlichkeiten.

Ja, diese Patzer, Pannen und Peinlichkeiten nerven uns. Der Kollege spricht wieder mal viel zu laut mit seinem Smartphone. Die Neue nimmt den letzten Rest Kaffee aus der Kanne, ohne für Nachschub zu sorgen. Im Vollbart des Chefs haben sich die Reste seines Frühstücks abgelagert. Der Hausmeister hat versprochen, den Lichtschalter zu reparieren, aber das hat er vergessen.

Was tun Sie, wenn Sie die Patzer, Pannen und Peinlichkeiten anderer Leute abkriegen? Oder anders gefragt: Können Sie das Unangenehme genauso locker und leicht ansprechen, wie Sie „Guten Morgen!“ sagen?

Eine einfache Bitte, in einem freundlichen Tonfall – das wäre ein guter Anfang. Kein Drama, kein Überlegenheitsgetue – einfach nur um das bitten, was geändert werden soll:
„Eine kurze Bitte: Etwas leiser telefonieren.“ „Bitte schau mal in den Spiegel. Du hast da noch Krümel im Gesicht.“ „Kannst du bitte eine neue Kanne Kaffee aufsetzen, nachdem du den Rest ausgetrunken hast.“ „Könnten Sie bitte den Lichtschalter reparieren.“

So zeigen Sie, dass Sie fair sind und keinen Groll hegen. Und das macht es Ihrem Gegenüber leichter, Ihnen entgegenzukommen. Und genau darum geht es: Die Patzer, Pannen und Peinlichkeit werden aus der Welt geschafft, ohne dass es einen Verlierer gibt. Ohne dass jemand getreten oder bloßgestellt wird.

Apropos Groll: Solche trittfreien Ansprachen gehen Ihnen leichter über die Lippen, wenn Sie innerlich nicht mehr auf Hundertachtzig sind. Sie finden die richtigen Worte, nachdem sich Ihr Ärger ein wenig abgekühlt hat. Also: Zuerst runterkommen, dann loslegen.

Ihr Respekt und Ihre Freundlichkeit machen es einem anderen Menschen leichter, das zu tun, worum Sie ihn bitten.

Am Ende ist es wichtig, dass Sie jede kleine Verbesserung und jedes Entgegenkommen beachten. Ja, Sie haben gemerkt, dass der Patzer ausgeräumt wurde. Die Panne wurde behoben. Und jetzt gibt es ein Wort, mit dem Sie Ihre Freude darüber ausdrücken: Danke!

Sie brauchen noch mehr Strategien, um das zu ändern, was Sie stört? Dann empfehle ich Ihnen mein Buch:

Jetzt reicht’s mir.
Wie Sie Kritik austeilen und einstecken können.

Kösel Verlag
ISBN 978-3-466-30858-3

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